Erbseneintopf mit Kartoffeln, Nudeln mit roter Soße, …Salat…
Hört es sich lecker an? Oder ist nicht das Richtige dabei! Die Beispiele, die ich gerade genannt habe, sind aus unserem aktuellen Speiseplan der Mensa, der ab dieser Woche für – unbestimmte? – Zeit auf vegan umgestellt wurde.
Diese Information wurde von den Schülerinnen und im Kollegium sehr unterschiedlich aufgenommen. Ich muss zugeben, dass ich zunächst auch skeptisch war. Vegan hört sich schon sehr nach Knabbern am Salatblatt, Karotte oder sonstigem Gemüse an. Aber ist ja gar nicht so!
Auf diesen Speiseplan könnte ich mich gut einlassen. Warum nicht? Wäre eine kleine Veränderung.
Vielleicht geht es genau darum. Unfreiwillig etwas Neues ausprobieren und dadurch einen Schritt in eine neue Richtung gehen – Richtung Nachhaltigkeit.
Angesichts der Bilder von Überflutungen in den Medien frage ich mich, wie es tatsächlich aussieht mit unserem grünen Gewissen, unserem nachhaltigen Handeln, der Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Enkeln, unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung?
Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber der Schöpfung – ein großes Thema. Doch wie ist es um die Nachhaltigkeit in unserem christlichen Alltag bestellt? Müssten nicht gerade wir als Christen besonders nachhaltig sein? Oder gerade heute, in einer Zeit, in der die Menschheit – allen voran die Kinder und Jugendlichen nach Halt und Antworten auf existenzielle Fragen suchen, mit Beispiel vorangehen?
Wenden wir uns der Bedeutung der Nachhaltigkeit in unseren Tagen zu. Sie bedeutet im Kern die Befriedigung von Bedürfnissen der heutigen Generationen, ohne die Fähigkeiten künftiger Generationen zu gefährden, deren eigene Bedürfnisse zu befriedigen und eigene Lebensstile zu wählen. Nachhaltigkeit heißt, soziale, ökonomische und ökologische Belange für ein nachhaltiges Handeln miteinander in Einklang zu bringen.
Nachhaltigkeit zu leben und damit Verantwortung gegenüber der Schöpfung zu übernehmen bedeutet immer auch Verzicht. Gemeint ist damit aber nicht der Verzicht auf Lebensqualität wie oft befürchtet und behauptet wird, sondern der Verzicht auf gestiegene Ansprüche, überzogenen Konsum, auf Dinge, die wir dem Grunde nach nicht brauchen.
Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir unseren Kindern und Enkeln eine Welt übergeben, in der sie ihre eigenen Träume und Ideen leben können. Nachhaltigkeit passiert nicht irgendwo auf der Erde, sondern geht von jedem einzelnen von uns aus.
Der „vegane“ Speiseplan kann eine Chance sein! Und die genannten Speisen würde ich eigentlich alle essen – auch ohne Fleischbeilage!
Claudia Wonka