Abitur auf dem Marlieshof – Feierliche Zeugnissübergabe an der Marienschule
Dem Hoch über Münster folgte ein Hoch auf die Abiturientinnen der Marienschule – zu den Klängen von Andreas Bouranis bekanntem Gassenhauer zogen die diesjährigen Absolventinnen unter tosendem Beifall der Eltern und des Kollegiums am Donnerstagvormittag in die Aula der Marienschule ein, die erstmals nach zwei Coronajahren wieder Schauplatz des Geschehens sein konnte.
Doch bevor die 93 Abiturientinnen ihre Zeugnisse samt dekorativer Rose in Empfang nehmen und sich in das Goldene Buch der Marienschule eintragen durften, ging es in einem ausgesprochen feierlichen und emotionalen Festakt zunächst um Rückblicke auf acht Jahre Schulzeit wie auch Vorausblicke auf das, was die Zukunft nach dem Abitur bringen mag.
Schulleiterin Marlies Baar im pinken Blazer eröffnete die Feierlichkeiten, indem sie selbstironisch immer wieder mit dem Abimotto „Abi und Tina – Abschied vom Marlieshof“ hantierte und die Schullaufbahn der Abiturientinnen garniert mit Zitaten aus der „Bibi und Tina“-Reihe Revue passieren ließ. Sie habe diesen Jahrgang als ausgesprochen empathisch und kommunikativ wahrgenommen und hob stellvertretend für außergewöhnliches Engagement die Stufensprecherin Judith Bautz und Schülersprecherin Freya Martens als Organisationstalente hervor.
Die Stufenleitung, bestehend aus Hanna Schnieder, Josef Thiemann und Julian Kunze, schloss sich als launiges Trio ihrer Chefin in vielen Punkten an, widersprach aber ausdrücklich der These, das Leben sei kein Ponyhof. Vielmehr könne die eigene Zukunft durch mutiges Flirten mit dem Leben – statt auf vermeintliche Sicherheiten zu vertrauen – im besten Sinne zu einem Ponyhof gemacht werden, auf dem es zwar viele Herausforderungen, aber auch viel zu entdecken und zu genießen gebe. Auf diese Erkenntnis hin genehmigte sich das Dreigestirn auf offener Bühne erstmal einen Klopfer – letztlich sicher gar eine weitsichtige Reaktion auf Krieg, Klimakrise und Corona, dass ein Schnäpschen unter Erwachsenen sicher nicht das sein wird, was die Zukunftsaussichten trüben könnte.
Naturgemäß nahm Dr. Rainer Wilmink als Elternvertreter eher die Entwicklung der Töchter auf dem Weg von schüchternen, kleinen Mädchen zu starken, jungen Frauen in den Blick, die langfristig das Zeug dazu hätten, die Dinosaurier aussterben zu lassen und es sich auf dem Papststuhl bequem zu machen. Mit aufrichtiger Dankbarkeit versicherte er der Marienschule, diesen Prozess durch die Vermittlung von fachlichen und sozialen Kompetenzen maßgeblich mitgeprägt zu haben. Insbesondere in der Zeit des schulischen Ausnahmezustands während der ersten Coronamonate sei die Unterstützung in jeder Hinsicht herausragend gewesen.
Was bleibt nach acht Jahren – oder 11231 Unterrichtsstunden - Berechnung von Stufensprecherin Elin Mozarski - Sicher viel Stolz auf das Erreichte und Neugier auf die vielen Türen, die sich nun öffnen werden. Aber immer wieder mischte sich auch Wehmut unter die Abiturientinnen und man konnte das eine oder andere Tränchen im Augenwinkel nicht verbergen, als Stella Schepers, am Flügel begleitet von Elin Mozarski, in wundervoller Weise Tom Rosenthals „Go solo“ intonierte.
Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, Organisatorinnen und Mitwirkenden für diesen stimmungsvollen Abschied, der am Freitag, den 24.06.2022, mit dem Abiball in der Mensa am Ring auf einen weiteren Höhepunkt zuläuft.
Text: Christoph Frye